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Unsere Ziele und Forderungen

Rassistische Aggressionen sind für viele als nicht-Weiß gelesene Personen noch immer Alltag in Deutschland, auch an der Universität. Trotz der rassistischen Pogrome gegen Asylsuchende und andere als ‚Ausländer*innen‘  gelesene Menschen in deutschen Städten in den 1990er Jahren, dem NSU und NSU 2.0, Halle und Hanau und weiteren beinahe wieder in Vergessenheit geratenen oder gebrachten kriminell-rassistischen Taten, gibt es in Deutschland bspw. noch immer keine/n Bundesbeauftragte/n für die Bekämpfung von Rassismus. Manche politischen Entscheidungsträger*innen verhindern die nötige Mittelbereitstellung für eine kritische Auseinandersetzung mit Rassismus. Dabei instrumentalisieren diese meist ultra-konservativen und rechten Kräfte gezielt die Themen Flucht und Immigration, um von Anliegen sozialer Gerechtigkeit abzulenken und (Weiße) marginalisierte gesellschaftliche Gruppen für ihre rechte Agenda zu gewinnen (vgl. MIDEM Jahresbericht 2019). Diese Tendenz ist zunehmend auch an den Hochschulen spürbar.

Um rechten Ideologien und Rassismen keinen Raum zu geben und stattdessen proaktiv eine Debatte in eine konstruktive, auf den Grundrechten aller Menschen basierende Richtung zu initiieren,  unterstützen wir die Forderungen und Stellungnahmen des Autonomen BIPoC-Referats und von campusgrün an der Universität zu Köln.

Aufbauend auf und in Kooperation mit bereits bestehenden Initiativen (Partner*innen im Globalen Süden, Decolonize Cologne, Kopfwelten/Köln Postkolonial, DOMiD, BiPoC-Referat der UzK, campusgrün, GSSC) möchten wir die Universität positiv verändern. Dazu arbeiten wir statusgruppen-übergreifend, gleichberechtigt, diskriminierungssensibel und lösungsorientiert. Wir möchten:

  • Räume für Kritik und Diskussion problematischer Verhaltensmuster schaffen
  • (un)bewusste rassistische Verhaltensweisen problematisieren und sichtbar machen,
  • plurales und (kolonialismus-)kritisches Wissen in wissenschaftliche Diskurse und die Gesellschaft tragen,
  • das herrschende Selbstverständnis der Universität und wissenschaftlicher Praxis hinterfragen,
  • ‚compartmentalized‘, d.h. relevante Kontexte und Kausalzusammenhänge ausblendende Sichtweisen aufbrechen und zentrale Zusammenhänge sichtbar machen,
  • koloniale Spuren und Kontinuitäten im akademischen Raum erkennen, benennen, kritisch reflektieren und überwinden,
  • unsere eigenen Wahrnehmungsmuster, unseren Sprachgebrauch und unsere Handlungen kritisch überprüfen,
  • einseitige und tendenziöse Geschichtsbilder, Erzählungen und im jeweiligen Fach verankerte ethisch problematische Grundannahmen kritisch prüfen und wissenschaftlich fundiert korrigieren,
  • Curricula und Lektüren vielfältiger gestalten und in Lehre und Forschung nicht-Weiße Formen des Wissens stärker einbeziehen,
  • die Lehre, das lernende Miteinander sowie den Zugang zum Studium inklusiver, vernetzter und gerechter gestalten,
  • ausgehend von den Bedürfnissen der Studierenden umfassendere Unterstützungsstrukturen aufbauen, bereits vorhandene Angebote besser bündeln und ihnen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen,
  • inklusive, offenere Einstellungsverfahren etablieren, die den Bewerber*innen aus dem Globalen Süden gleichberechtigte Chancen einräumen (wodurch zugleich die Internationalisierungsstrategie der UzK besser umgesetzt werden könnte).